Aufsteiger TC Stadtwald Hilden startet mit einer Niederlage in Münster. An Christi Himmelfahrt kommt nun der TC Deuten.

Für den TC Stadtwald Hilden ist es ein Meilenstein in seiner Vereinshistorie, denn zum ersten Mal spielt die Damenmannschaft in der Tennis-Regionalliga. Allerdings musste der Niederrheinliga-Meister bereits am Sonntag erkennen, dass in der neuen Umgebung die Trauben sehr hoch hängen. Die Auftaktbegegnung beim TC Union Münster ging mit 1:8 verloren. Für Christian Hohnhold nicht wirklich eine Überraschung. „Wir haben an allen Positionen Widerstand geleistet, aber man sieht den Unterschied in der Klasse. Münster zählt für mich zum Favoritenkreis“ erklärt der Sportwart des TC Stadtwald. Den Hildener Ehrenpunkt holte im Einzel Coco Bosman. Die Niederländerin ist an Nummer 1 gesetzt und neu im Team. Bosman schlug die Mexikanerin Victoria Rodriguez, die im Einzel aktuell an Position 328 in der Damen-Weltrangliste notiert ist. Die Australierin Alana Parnaby, die für Münster an zwei spielte, steht hingegen in der Doppel-Weltrangliste an Position 227. Allein diese Fakten zeigen also schon den Unterschied auf.

Das Ziel der Hildenerinnen ist in diesem Sommer klar formuliert: Klassenerhalt. Die Chance dafür beziffert Christian Hohnhold prozentual mit „50 zu 50“. Allerdings ist die Zahl der Absteiger hoch, denn gleich drei von acht Mannschaften müssen am Ende wieder zurück in die Niederrheinliga gehen. Bereits am Donnerstag wollen die Hildenerinnen sich daher ein erstes Erfolgserlebnis verschaffen und ihren Heimvorteil nutzen. Die Partie gegen den TC Deuten beginnt um 11 Uhr auf der Anlage an der Elberfelder Straße. „Wir hoffen auf viele Zuschauer, denn das Wetter soll ja schön werden“, wirbt Christian Hohnhold für einen Abstecher in den Stadtwald und betont: „Der Eintritt ist frei.“ Dabei kommt Deuten mit dem Selbstbewusstsein eines 6:3-Sieges gegen TSC Hansa Dortmund.

Ob die Hildenerinnen in Bestbesetzung antreten können ist nicht sicher. In jedem Fall fehlt Charlotte van Zonneveld. Die Nierderländerin verletzte sich am Handgelenk und kann wohl erst im Juni wieder eingreifen. Ana-Lena Toto die im vergangenen Jahr schon ihren Teil zum Aufstieg beitrug, klagt über Schulterprobleme – ihr Einsatz ist zumindest fraglich. Die personelle Lage eröffnet die Chance für Leni Eichner, erste Erfahrungen in der Regionalliga zu sammeln. Zuletzt sprang für die 17-Jährige, die vom BW Neuss kam, Malin Büchner an Position 6 ein. „Vielleicht klappt es am Sonntag“, mutmaßt Christian Hohnhold angesichts Eichners schmerzenden Handgelenks. Auf jeden Fall aber stehen Coco Bosman, Lina Hohnhold, die Niederländerin Sanne Jansen, Joyce Behnke sowie Noemi Sante parat.

Überhaupt ist der Stadtwald-Kader in der Breite gut besetzt. Immerhin stehen 16 Spielerinnen auf dem Meldebogen. Doch die Mannschaft muss hart arbeiten, um die Höhenluft genießen zu können, daraus macht der Sportwart keinen Hehl. Dabei verlief die Vorbereitung auf die Saison aufgrund von Hallenproblemen nicht optimal. Das Gros des Teams trainiert zweimal die Woche auf der Anlage im Stadtwald, die Niederländerinnen hingegen, die auch auf die ITF Tour gehen, individuell in ihren Akademien in der Heimat. Dabei müssen die meisten Spielerinnen den Spagat zwischen Studium, Beruf und Tennis schaffen. Die Aktiven, die im TC Stadtwald heimisch sind, sollen die Identifikation der Zuschauer mit der Mannschaft fördern, denn finanziell kann und will der Klub nicht mit der Konkurrenz wetteifern. So steht beim TC Deuten mit Dinah Pfizenmaier eine 32-Jährige an Position 2 der Meldeliste, die in jüngeren Jahren sogar Grand-Slam-Luft bei den Australian Open, French Open, Wimbledon und den US Open schnupperte, ihre Profikarriere aber verletzungsbedingt beenden musste.