
Von Elmar Rump
Da nutzten alle guten Vorsätze nichts. Die Tennisdamen des TC Stadtwald Hilden verabschiedeten sich nicht mit dem erhofften Erfolgserlebnis aus der Regionalliga, unterlagen vielmehr beim Schlusslicht Kölner HTC BW II mit 4:5. Der Optimismus des Teams von Trainer Uwe Pfläging erhielt bereits vor dem ersten Aufschlag einen Dämpfer, weil die an Nummer eins gesetzte Coco Bosman diesmal nicht zur Verfügung stand. „Coco erhielt eine Wild Card, um sich für einen Tennis-Challenger in den Niederlanden zu qualifizieren. Diese Chance wollten wir ihr nicht verbauen. Unsere Mannschaft wurde dadurch sicher geschwächt, weil alle Spielerinnen eine Position nach oben rückten. Dennoch haben sich unsere Damen prima geschlagen, hätten gegen einen Gegner auf Augenhöhe mit ein wenig mehr Matchglück tatsächlich den zweiten Sieg einfahren können“, fasste Sportwart Christian Hohnhold zusammen.
Im Spitzen-Einzel lieferte Lina Hohnhold der extra als Top-Spielerin für die zweite Mannschaft verpflichteten Polina Bakhmutkina einen über weite Strecken ausgeglichenen Kampf. Allerdings verstand es die Hildener Mannschaftführerin im zweiten Satz nicht, den einen oder anderen Spielball für sich zu verbuchen – Satz Nummer drei war durchaus in Reichweite. Am Ende siegte die insgesamt konzentriert spielende Russin mit 6:4, 6:3.
Auf den Positionen zwei und drei behaupteten sich dagegen die Gäste. Sanne Jansen hielt Meltem Dönmez souverän mit 6:1, 6:3 in Schach. Joyce Behnke erwischte einen ausgesprochenen Sahnetag, rief beim umkämpften 7:5, 4:6, 12:10-Erfolg gegen Julia Brabender ihre bisher beste Saisonleistung ab. „Gegenüber den vorherigen Spielen hat sich Joyce erheblich gesteigert, bewies besonders im Match-Tiebreak Nervenstärke und belohnte sich mit dem knappen, aber verdienten Sieg“, sagte Sportwart Hohnhold im Rückblick auf das nahezu zwei Stunden hin und her wogende Duell.
In den weiteren Einzeln siegten die Kölnerinnen in jeweils zwei Durchgangen. Emily Kate Castillo mit 6:3, 6:3 gegen Noemi Sante, Kayleigh Castillo mit 6:3, 6:1 gegen Leni Eichner und Isabel von Stryk mit 6:2, 6:0 gegen gegen Karina Busch. Die Mannschaftsführerin der zweiten Mannschaft, die sich angesichts der Personalprobleme spontan zur Verfügung stellte, kassierte hinterher ein Sonderlob für ihre positive Einstellung: „Das war natürlich nicht einfach für Karina, die tags zuvor noch für ihr Team in der 2. Verbandsliga spielte, plötzlich in der Regionalliga anzutreten. Sie hat ihre Sache aber sehr ordentlich gemacht“, so Christian Hohnhold nach der 2:6, 0:6-Niederlage der 26-Jährigen.
So lagen die Hildenerinen nach der Einzelrunde mit 2:4 im Hintertreffen. Hohnhold im Nachhinein: „Aber es war ja nichts entschieden. Unser Team wollte es noch einmal wissen.“ Die Kölnerinnen nominierten Topspielerin Bakhmutkina neben der aufschlagstarken Emily Kate Castillo im zweiten Doppel, das sich gegen Hohnhold/Busch keineswegs unerwartet mit 6:3, 6:1 durchsetzte – der fünfte und entscheidenende Punkt zum ersten Saisonerfolg des Tabellenletzten. Der „Rest“ dagegen war Sache des TC Stadtwald. Sanne Jansen/Joyce Behnke nahmen den Schwung aus den gewonnenen Einzeln mit ins Doppel, siegten gegen Dönmez und Brabender mit 6:3, 6:0. Noemi Sante und Leni Eichner steigerten sich gegenüber dem Einzelwettbewerb, gewannen nach dem 7:6 im ersten Durchgang im zweiten Satz 6:2.
Sportwart Hohnhold bilanzierte: „Auch wenn es ergebnismäßig erneut nicht gereicht hat: Unser Team hat bis zum letzten Ballwechsel gekämpft. Es ist zwar müßig, aber wer weiß, wie das gesamte Match gelaufen wäre, hätten wir Coco Bosman dabei gehabt.“